"Jauchzet Gott in allen Landen" übertrug das Glücksgefühl in die Erlöserkirche. Das Orchester stand vor einer Herausforderung: Wegen des Abstands mussten die Mitglieder extrem gut hinhören.
Eine der eindrucksvollsten Kantaten Johann Sebastian Bachs, „Jauchzet Gott in allen Landen“, BWV 51, für Solosopran, Trompete und Orchester, wurde von ihm für den 15. Sonntag nach Trinitatis geschrieben, der erst im September wäre. Aber nachdem Bachs eigenes Glücksgefühl, die Verliebtheit in seine spätere Frau Anna Magdalena, ihm wohl im Entstehungsjahr 1730 auch die Feder führte, fügte er als weiteren Nutzungszweck hinzu „et in ogni tempo“. Für jede andere Zeit, die Anlass zum Jubeln gibt, also auch. Schon dies machte sie passend für unsere gebremst euphorische Zeit der Freude über den Rückgang der Corona-Pandemie, die uns so lange gebeutelt hat. Diese lieferte auch ganz pragmatische Gründe für die Auswahl dieses Werks für den Kantatengottesdienst im diesjährigen Kissinger Sommer. Die Kantate erfordert keinen Chor, nur ein Orchester, eine Gesangssolistin und einen Solotrompeter, und lässt sich in diesen Tagen deshalb auch unter Bayerns strengen Coronabestimmungen aufführen.